Huhu, für alle jene die sich nicht auf den Phillis auskennen und auch für die Experten :) hab ich mal auf der Karte die Punkte markiert wie in etwa der Urlaub verlaufen wird, damit ihr wisst wo ich so sein werde. Also da ganz im Westen das lange Ding ist übrigens Palawan wo ich über Weihnachten war ;) Also wir starten im Osten bei der 1. in Borongan und fliegen dann ab Tacloban zur 2. nach Manila.
In Manila bleiben wir paar Tage dann gehts in den hohen kühlen Norden zur 3. Baguio, Banaue evtl Mount Pinatubo und so weiter...
danach gehts wieder von Manila aus nach Mindoro, Puerto Galera bei der 4. Von Puerto dann nach Boracay, Nummer 5.
Und schließlich fliegen wir von Boracay nach Cebu und dann wohl noch nach Bohol und von da gehts dann per Fähre wieder nach Hause in die schöne Region 8. :)
soweit der kurze Überblick, in wie weit wir alles geschafft haben dokumentiere ich dann später und mache hoffentlich viele viele schöne Bilder :)
ich hab mir überlegt, da ich jetzt ja schon rund 9 Monate hier bin und einen kleinen Einblick in Land und Leben bekommen habe werde ich es mir erlauben eine persönliche Filipino Hitlist aufzustellen mit den 10 Nervigsten und 10 Besten Sachen.
Wobei ich anmerken muss, dass grundsätzlich die Guten Sachen eher überwiegen, weil es einfach schön ist hier zu sein ;)
Ich fang lieber mit dem Negativen an so spart man sich das Schöne bis zum Schluss ;)
FLOP 10 Philippines:
1.Das alltägliche Leben.
Ja, leider landet dieser Punkt tatsächlich auf Platz 1. Es gibt hier einfach für uns Deutschlandverwöhnte Menschen sehr viele Unannehmlichkeiten. Hier meine handverlesenen Lieblingspunkte:
Kakerlaken, Ameisen, Ratten im Haus. Nicht immer fließendes Wasser. Regelmäßige Stromausfälle. Keine echten Matratzen, oft gar keine Matratzen. Schwüles, schweißtreibendes Wetter.
Lärmbelästigung durch nächtliches Karaoke, Hähne ohne Zeitgefühl und Hunde…
Diese Liste könnte ich wohl noch ein Weilchen fortsetzen, aber das war das Nervigste.
2.,Hey Joe´.
Man hat keine ruhige Minute, wenn man rausgeht. Jeder kennt deinen Namen, jeder erzählt dir, wo er dich letztens gesehn hat.
Man wird gerufen, angequatscht und besonders behandelt.
Das ´Privileg´ Ausländer zu sein.
Ach ja und ich bin KEIN AMERIKANER!!! ;)
3.Nahrungsaufnahme
Ok daran hatte ich am Anfang wohl am meisten zu knabbern.
Die Filipinos kennen keine Vegetarier und verstehen weder den Grund dafür noch was es bedeutet.
Selbst in angeblich –vegetarischen- Gemüse Frühlingsrollen findet sich Huhn, weil Huhn ja kein Fleisch ist.
Fisch ist sowieso selbstverständlich und außer trockenem Reis gibt’s ja eh nicht viel zu essen.
Das Meiste in den Supermärkten wird in Dosen verkauft und man sollte immer auf das Haltbarkeitsdatum achten.
Ein Kühlregal ist wegen der ständigen Stromausfälle und Transportwege immerhin bei uns undenkbar (in den Großstädten natürlich nicht)
Jedenfalls ist es manchmal hart etwas geschmacklich ansprechendes und wirklich Vegetarisches zu finden.
4.Lächeln, Nicken, Kein Wortverstanden haben.
Das ist etwas, was mich manchmal wirklich nervt hier. Wenn jemand etwas nicht versteht, überspielt er es und ignoriert es. Oder sie machen einfach was sie denken, ist besonders praktisch beim Essen bestellen. Es kommt dann einfach was anderes. Oder es wird dann einfach trotzdem Fleisch reingetan, selbst wenn ich gesehen habe wie sie das extra drauf geschrieben haben.
Kein Vergleich zu deutschem Service.
5.Im Liliputaner Land
Ok, ich weiß daran ist keiner Schuld, aber irgendwie ist es nervig, so gut wie überall am Größten zu sein und immer aufzufallen. Außer bei Konzerten, finde ich es eher unpraktisch. Ich freue mich schon wieder darauf von deutschen Menschen umgeben zu sein.
6.Fahrweise
Für schwache Nerven ist das jedenfalls Nichts.
Mir bleibt jedes Mal das Herz stehen, wenn ein Van nachts im Dunkeln, auf nassen Straßen einfach mal in der Kurve überholt.
Das ´in der Kurve überholen, weil da wird der andere langsamer´ ist sowieso ein sehr beliebtes Spielchen hier.
Naja trotz allem, sind sie sehr sichere Fahrer, da sie mehr nach Gefühl als nach Regeln fahren.
7.Kokosnussgefahr
Ich weiß gerade nicht mehr ob es ein Witz war oder ich das geträumt habe, aber ich meine mich zu erinnern, dass im Jahr mehr Menschen auf den Philippinen durch Kokosnüsse umkommen als durch Unfälle.
Hmm…jedenfalls habe ich seitdem einen ziemlichen Respekt vor Palmen und meide es lange unten ihnen zu verweilen.
8.Chronische Langsamkeit
Hier läuft einfach alles in Zeitlupe, ob eine Kassiererin etwas in die Kasse eintippt und sich zehnmal vertut, auch wenn schon eine meterlange Schlange an der Kasse wartet, das bringt die Filipinos nicht aus der Ruhe.
Warten ist eigentlich das Lebensmotto in allem was man tut, es gibt keine festen Zeiten, daher kein Grund zur Eile.
Selbst die offiziellsten Anlässe beginnen nicht pünktlich und –Filipino Time- bedeutet meist, dass man sich erst eine Stunde nach Verabredung trifft (warum verabredet man sich dann nicht ne Stunde später?!)
Tja erklär mir einer die Filipinos..
9.Unhöflichkeit?!
Ich weiß nicht wie es kommt, aber in diesem ansonsten so freundlichen Land gibt es ein Manko bei den Umgangsformen.
Wenn man zum Beispiel in einen engen Jeepney steigt, dann rutscht man nicht etwa einfach durch, damit die nächsten, sich nicht an einem vorbeidrängen müssen. Neeeeeeeein, man setzt sich ganz, ganz vorne hin und so geht es immer fort, damit der Letzte sich stundenlang durch ein Beinmeer kämpfen darf.
Ich habe so gut wie noch nie Filipinos aufstehen sehen, wenn jemand sich vorbei drängt, sie bleiben sitzen und machen im besten Fall eine kleine Bewegung um so zu tun als würden sie Platz machen.
Vielleicht erklärt mir einer eines Tages das Verhalten?!
10.Jesus is everywhere
Reliogion ist überall, an jedem Tricycle, Jeepney steht etwas über Jesus oder Gott und gebetet wird quasi vor jeder Fahrt.
Ich finde es einfach nur ungewohnt und auch manchmal etwas schwierig, da viele Filipinos alles auf Gott schieben und auch Umweltprobleme mit Gott erklären und auch auf diese Weise an diese Probleme herangehen.
Das stört mich leider gelegentlich.
So das wars mit der Liste der Negativitäten :D
Weiter geht’s mit dem Positiven (ich halte mich diesmal Kürzer ;))
TOP 10 Philippines:
1.Flora und Fauna
Ganz klar Sonne, Strände, Palmen so weit das Auge reicht. Tolle Tauchplätze, Walhaie, Schildkröten, Koboldmakis…wer könnte da nicht schwach werden?
Trotz allem sind die Philippinen ein wunderschönes Inselparadies (vor allem Palawan). Eine Reise hierhin ist definitiv empfehlenswert und werde bestimmt noch mal vorbeischauen.
2.La familia
Ich bin zwar nicht sicher, ob es hier überhaupt verschiedene Familien gibt, denn jeder scheint mit jedem irgendwie verwandt zu sein. Aber ich finde es einfach klasse, dass es so große, kinderreiche Familien gibt und dass Kinder so eine große Rolle spielen.
Es ist einfach schön, eine große Familie zu haben und zu wissen es gibt immer jemanden zu dem man gehen kann.
3.Smiiiile
Das ist wirklich eine bemerkenswerte Fähikeit, immer zu Lachen und selbst, wenn es einem nicht gut geht und man noch so große Probleme hat zu einem Lächeln fähig zu sein.
Die Filipinos nehmens mit Humor und leben damit bestimmt gesünder als die Millionen Deutsche, die gestresst und mit versteinerter Miene durch die Fußgängerzone hetzen.
Jeder hat für jeden ein nettes Wort übrig und es gibt keine ´Fremden´ man kann sich einfach überall mit jemandem unterhalten.
In Deutschland würde man dafür schief angeguckt werden.
4.I´m singing in the rain
Auch dafür, würde man in Deutschland bestimmt schief angeguckt werden, aber die singbegeisterten Filipinos stört es nicht im geringsten.
Ständig singt jemand auf offener Straße oder die Kassiererin.
Ein anderes Lebensgefühl als in Deutschland, natürlich ist deswegen auch Karaoke Nationalsport Nummer 1.
5.Wozu Verbote?
Hier sieht man alles etwas lockerer, man steckt dem Polizisten mal paar Scheinchen zu und alles ist gut oder man verkauft mit giftstoffen Belastete Lebensmittel oder Insektengifte, die man lieber nur mit Atemschutz Maske benutzt.
Wofür denn Vorschriften? Geht doch allen gut hier..^^
6.Warme Herzen
Man wird einfach überall liebevoll begrüßt und aufgenommen, das ist ein großer Pluspunkt im Vergleich zu Deutschland.
Die Haustüren (sofern es welche gibt) stehen jedem jederzeit offen.
7.No Stress
Ich glaub ein chilligeres Leben als hier, kann man fast nirgendwo haben, keine wirkliche Arbeitsmoral (arbeiten besteht oft aus Computerspielen oder Bücher lesen) und alles läuft zeitlos.
Kein Zeitdruck wie in Deutschland…
Ich denke die Meisten stressbedingten Krankheiten findet man hier gar nicht…dafür muss man sich aber auch damit abfinden, dass alles etwas länger braucht. (nichts für ungeduldige Europäer)
8.Natürliche Lebensmittel
Also gut, nicht ALLES am essen hier ist schlecht, es gibt immer frische Mangos, Pomelos, Ananas, Kokosnüsse…
Herrlichste Tropenfrüchte, frisch und quasi gerade erst gepfückt.
Schmecken jedenfalls besser als in Deutschland und wenn man Glück hat kann man Bananen, Ananas oder was auch immer selbst pflücken. Es wächst ja überall!
Das schönste: Hier wächst selbst Durian in Unmengen, also das Paradies für Feinschmecker ;) oder geruchsblinde.
9.Keine Wecker
Dank der beliebten Hahnenkämpfe sitzen alle paar Meter angebundene Hähne, also kostenlose natürliche Wecker!
Klimaschutz vom Feinsten. Leider bin ich inzwischen etwas resistent geworden und werde nicht mehr so gut wach davon. Aber ansonsten Top!
10.Hmm…naja mir fällt gerade kein konkreter Punkt mehr ein, also will ich nur sagen, dass ich finde dass die Filipinos in allem ein ziemlich nettes und bewundernswertes Völkchen sind und dass ich die Zeit hier sehr mochte und nie vergessen werde.
Soo…das wars…;)
Bin ab nächste Woche im Urlaub und finde raus ob auch die anderen Teile der Philippinen so schön sind, wie sie versprechen.
Allen einen schönen Sommer, Altstadtfest, Zurlauben, Olewiger Weinfest…eben alles was ich verpasse.